Vier Wochen habe ich in Terra Mirim verbracht und konnte in den Geist
von Terra Mirim eintauchen. Ich spüre viel Bewegung und Veränderungen in Terra
Mirim, von denen ich heute berichten möchte, weil Terra Mirim mir sehr am Herzen
liegt und meine Quelle ist.
Das Wesen Terra Mirim lädt einen jeden /eine jede von uns ein,
seinen/ihren Traum zu träumen, denn Terra Mirim selbst ist ein Stück erträumte
und sich verwirklichte Erde. Dieses Wesen hat sich durch die Träumerin und
Schamanin Alba Maria an diesen Ort geträumt und trägt seit über 22 Jahren
beständig Früchte; sät, pflanzt Samen in die Herzen, die dafür bereit sind und
wächst und dehnt sich dadurch immer mehr aus. Jede Pflanze, jeder Baum der in
Terra Mirim und Umgebung gepflanzt wurde sind Zeichen dieses Wachstums und der
Materialisierung dieses Traumes.
In meiner Zeit dort habe ich an
einer Versammlung teilgenommen, in der sich die Menschen von Terra Mirim
Unterstützung(Qualitätsmanagement) von außen geholt haben, um sich gemeinsam
anzuschauen, wo Terra Mirim steht und wo es hingehen soll. Dies wurde durch das
Bild eines Baumes anschaulich gemacht:
1. Konzeptionelle Ebene (Wurzeln): Wer bin ich? – auch innerhalb Terra Mirims; was ist der Traum?
2. Situations-Ebene (Stamm): Jetzt-Situation: Was brauchen wir an Menschen/Volontären etc.
3. Ebene der Konkretisierung (Baumkrone): gemeinsam konstruieren und umsetzen – in die Handlung gehen.
In Kleingruppen wurde anhand eines Papieres über die vier Phasen diskutiert, um zu erkennen, wo Terra Mirim steht und was es braucht, damit Terra Mirim sich weiter entwickeln kann. In allen vier Phasen gibt es Krisen. Wichtig ist es, die Qualität dieser Phasen zu erkennen und zu verstehen, um eine neue Struktur entwickeln zu können.
1. Pionierphase
2. Unterscheidung
3. Integrieren
4. Vereinswesen (sich vereinen, zusammentun, Anteil haben)
Jetziger
Stand: wie kann TM sich erhalten und selber tragen? Fazit: Es gibt keine Produktion, dadurch ist
die finanzielle Basis nicht gesichert. Viele Bewohner sind weggegangen, nur
noch wenige leben in Terra Mirim. Dadurch können viele Möglichkeiten in Terra
Mirim nicht belebt werden. Am
24./25.Januar wird an diesem Thema mit Unterstützung von außen intensiv weiter
gearbeitet.
Ich
erlebe TM in einem positiven Prozess der Auseinandersetzung und Selbstreflexion,
die wichtig ist, um weiterhin ein Ort der Kraft und Inspiration für uns alle zu
sein! Licht und Segen für Terra Mirim!
Die ökologische
Schule
Seit mehr als neun Jahren bestehen die
Patenschaften für die ökologische Schule und an dieser Stelle möchte ich im
Namen von Terra Mirim und dem Verein TMD allen Paten herzlich für Ihre/eure
Unterstützung danken. Durch eure regelmäßige Unterstützung und zusätzliche
Spendengelder, die über den Verein TMD für die Schule eingegangen sind, kann
diese wundervolle und wichtige Arbeit mit
den Kindern und Jugendlichen gewährleistet werden.
Das
Erziehungsprojekt „Lernen mit der Natur“ ist 1994 entstanden und wurde 1998
eingeführt. Im Jahr 1999 begann Mynuska mit den ersten vier Kindern, die alle
vier seit 2007 als Helferinnen an der Schule arbeiteten. Im Jahr 2001 waren es
schon 60 Kinder und Jugendliche, die in der Schule betreut wurden und ihre
Hoch-Zeit erlebte die Schule im Jahr 2005 mit 160 Kindern.
In einem Gespräch mit Maria Izabel (Leiterin
der Stiftung TM) wurde ich über den aktuellen Stand der Ökologischen
Schule informiert, da die Schule im Dezember geschlossen wurde. Grund dafür
sind sowohl fehlende Finanzen sowie eine Veränderung des brasilianischen
Schulsystems. Die Schule wurde vor vielen Jahren mit Geldern aus Italien
gebaut. Gayatri aus Italien hatte damals Sponsoren aus Italien gefunden, die
außerdem auch das Schulpersonal bezahlt haben. Die Kosten für den Transport der
Kinder wurden von der Gemeinde Simoes Filho bezahlt sowie teilweise die Kosten
für das Essen. Gegründet und aufgebaut wurde die Schule von Mynuska, sie begann
vor ca. 16 Jahren mit vier Kindern und betreute lange Zeit bis zu 120 Kinder,
zog sich aber immer mehr aus dieser Arbeit heraus, um auf anderer Ebene ihre
pädagogische Arbeit weiter zu entwickeln.
Im Jahr 2012 übernahm Maria die Leitung der Schule. In dieser Zeit
wurden sechs Personen bezahlt und der
Unterricht fand täglich vor- und nachmittags statt. Als Maria im Januar 2013 starb, stoppte das Geld für sie. Maria
Izabel und Babucca übernahmen die Leitung der Schule, mussten aber aus
finanziellen Gründen die Struktur der Schule verändern und begannen, Unterricht
nur noch an drei Tagen nachmittags anzubieten und mit den Kindern in den
staatlichen Schulen zu arbeiten, um das Konzept „ Lernen in und mit der Natur“ in die Schulen zu tragen. Die staatlichen Schulen wurden, wie bei uns,
zu Ganztagsschulen und fanden nicht mehr nur vor- oder nachmittags statt. So
waren es auch weniger Kinder, die nach Terra Mirim kommen konnten.
Die
Schule muss monatlich Gebühren für Wasser, Strom und Bürokratie sowie
Reparatur- und Instandhaltungskosten an die FTM zahlen. Es gibt in Bahia ein italienisches Programm
„Coneixao vida“, welche fünfzehn Organisationen in Bahia unterstützt, u.a. auch
die Schule von Terra Mirim. Diese Organisation ist sehr daran interessiert,
dass die Schule weiter besteht und unterstützt TM darin, Kontakte zu anderen
sozialen Einrichtungen zu machen, um sich zu vernetzen und einen Austausch
darüber zu haben, welche Möglichkeiten es gibt, an Gelder zu kommen. Es gibt
auch in Brasilien Fördergelder für Projekte und immer mehr auch für ökologische
Projekte, die in TM schon längst gemacht werden wie z.B. die Bienenhaltung oder
der Anbau von Beeten – Terra Mirim muss sich deshalb noch bekannter machen mit
dem, was es ist und schon lange macht! Terra Mirim hat viele Projekte ins Leben
gerufen und dafür Gelder beantragt, die allerdings trotz Bewilligung und
Durchführung nicht immer ausgezahlt wurden.
An
dieser Stelle möchte ich bemerken, dass die Korruption in Brasilien nach wie
vor hoch ist und die Förderung von sozial benachteiligten Menschen nicht im
Vordergrund steht. Auch wenn die Schulzeitbetreuung verlängert wurde, hat sich qualitativ nicht
viel verändert. Eine kreative Auseinandersetzung über ökologische und sozialpolitische
Themen findet dort nicht statt.
Wie
geht es weiter mit der Schule?
Das
Gebäude der Schule soll vermietet werden und es gibt schon einen Kontakt mit
einem Technikerkurs für industrielle Projekte. So müssen die jungen
Auszubildenden aus der Umgebung nicht nach Salvador fahren, sondern können in
TM geschult werden. Von den Einnahmen können dann die Gebühren an die FTM
bezahlt werden. Die Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen geht weiter!
Inhaltlich sind folgende Arbeiten
vorgesehen:
a.)
Zusammenarbeit mit Schulen
TM möchte alle
vierzehn Tage mit zwei Schulen zusammenarbeiten und ihr Konzept „Lernen in der
Natur“ mit folgenden Inhalten anbieten: Kunst +Kultur, Musik, Tanz, Ernährung,
Sensibilisierung für die Natur, etc.
Dazu braucht es einen Kunstlehrer, einen Pädagogen und jeweils eine
Person für die Ernährung und die Bürokratie. Für dieses Personal braucht es
Geld.
b.) Arbeit mit 13 -16 Jährigen
Diese
Heranwachsenden brauchen viel Aufmerksamkeit und Unterstützung in ihrer persönlichen
Entwicklung, fallen aber häufig in unserem System durch. Deshalb möchte TM mit
ca. 30-35 jungen Menschen dreimal wöchentlich arbeiten, um sie in ihrer
Selbstentwicklung zu fördern und zu bestärken. Ein Schwerpunkt ist dabei die
Musik sowie Kunst, Informatik und das soziale Miteinander und das Heranführen an
eine kritische Auseinandersetzung mit sich und ihrer Umwelt. Dabei sollen die vorhandenden Räumlichkeiten in TM genutzt
werden wie z.B. das Haus der Künste. Das Haus der Künste wurde in diesem Jahr
teilsaniert – es gab ein neues Dach und Wände und Boden wurden neu gestrichen.
Was noch fehlt sind Farbe und Anstrich von außen sowie das Verlegen der Elektronik. Die Arbeit mit den Jugendlichen sowie die
Zusammenarbeit mit den Schulen beginnt nach Karneval. Terra Mirim ist sehr
daran gelegen, die Arbeit in und mit der Natur für Kinder und junge Menschen
weiterzuführen. Deshalb bittet Terra Mirim um weitere Unterstützung durch
unsere Patenschaften, um insbesondere das Personal (Lehrer, Pädagoge, Köchin) für
die Kinder und Jugendlichen bezahlen zu können.
Haus der Sonne
Ein
jeder, der schon mal in Terra Mirim gewesen ist, wird sich an das Haus der
Sonne erinnern, das in mitten der Gärten und Elemente-Tempel von Terra Mirim steht. In diesem schönen runden Haus kommen Menschen zusammen, um zu
feiern, sich zu begegnen, Rituale zu zelebrieren, zu meditieren, tanzen, Yoga
zu machen und vieles mehr. Hier finden Schulungen und Seminare für die Menschen
aus der nahen Bevölkerung statt und
seit mehreren Jahren wird das Haus der Sonne auch an Seminargruppen vermietet
und bietet damit eine zusätzliche Einnahmequelle für Terra Mirim.
Das Haus der Sonne muss von
Grund auf neu saniert werden, da durch die länger andauernde Regenzeit das Dach
und auch der Boden stark gelitten haben und eine Teilsanierung nicht
ausreichend ist. Ein Architekt aus Deutschland und guter Freund von Terra Mirim
ist dabei, eine neue Konstruktion zu entwickeln, die wetterbeständiger ist,
aber dementsprechend auch mehr Geld kostet. Insgesamt werden sich die Kosten
auf 18.000-20.000€ belaufen. Um weiterhin das Haus der Sonne nutzen zu können,
braucht Terra Mirim finanzielle Unterstützung, um die ich im Namen von Terra
Mirim und unserem Verein TMD bitten möchte.
An dieser Stelle möchte sich der Verein Terra
Mirm Deutschland aus ganzem Herzen bei allen bedanken, die über so viele Jahre
an die Stiftung Terra Mirim spenden und dies auch immer wieder neu nach
einem Spendenaufruf tun, damit Terra
Mirim als Lichtzentrum pulsieren kann!
Mögen wir Teil dieses
Netzes sein und uns gegenseitig bestärke