Ist ein gemeinnütziger Verein

der die Stiftung Terra Mirim und ihre soziale Projekte in Bahia/Brasilien unterstützt

Vorstand TMD

Isabel, Susanne, Barbara,


Donnerstag, 26. März 2015

Bericht von Susanne Dezember 2014



Vier Wochen habe ich in Terra Mirim verbracht und konnte in den Geist von Terra Mirim eintauchen. Ich spüre viel Bewegung und Veränderungen in Terra Mirim, von denen ich heute berichten möchte, weil Terra Mirim mir sehr am Herzen liegt und meine Quelle ist.                                                               
 Das Wesen Terra Mirim lädt einen jeden /eine jede von uns ein, seinen/ihren Traum zu träumen, denn Terra Mirim selbst ist ein Stück erträumte und sich verwirklichte Erde. Dieses Wesen hat sich durch die Träumerin und Schamanin Alba Maria an diesen Ort geträumt und trägt seit über 22 Jahren beständig Früchte; sät, pflanzt Samen in die Herzen, die dafür bereit sind und wächst und dehnt sich dadurch immer mehr aus. Jede Pflanze, jeder Baum der in Terra Mirim und Umgebung gepflanzt wurde sind Zeichen dieses Wachstums und der
Materialisierung dieses Traumes.  


Terra Mirim empfängt immer wieder Menschen aus allen Ländern, die auf der Suche nach ihren Wurzeln, ihrem Ursprung, ihrem inneren Selbst sind. Terra Mirim ist wie ein Hafen und die Menschen werden aufgenommen, um sich neu zu orientieren und auf neuem Kurs in die See des Lebens zu stechen. Dadurch entsteht Bewegung, das auch das Chaos in sich trägt und ein hohes Maß an Schöpferkraft und Möglichkeiten in sich birgt. Konzepte werden gebrochen, durcheinander gewirbelt und auf den Kopf gestellt – nichts ist mehr da, wo es scheinbar hingehört.

In meiner Zeit dort habe ich an einer Versammlung teilgenommen, in der sich die Menschen von Terra Mirim Unterstützung(Qualitätsmanagement) von außen geholt haben, um sich gemeinsam anzuschauen, wo Terra Mirim steht und wo es hingehen soll. Dies wurde durch das Bild eines Baumes anschaulich gemacht: 

1. Konzeptionelle Ebene (Wurzeln): Wer bin ich? – auch innerhalb Terra Mirims; was ist der Traum?
2. Situations-Ebene (Stamm): Jetzt-Situation: Was brauchen wir an Menschen/Volontären etc.
3. Ebene der Konkretisierung (Baumkrone): gemeinsam konstruieren und umsetzen – in die Handlung gehen.

In Kleingruppen wurde anhand eines Papieres über die vier Phasen diskutiert, um zu erkennen, wo Terra Mirim steht und was es braucht, damit Terra Mirim sich weiter entwickeln kann. In allen vier Phasen gibt es Krisen. Wichtig ist es, die Qualität dieser Phasen zu erkennen und zu verstehen, um eine neue Struktur entwickeln zu können.
1. Pionierphase
2. Unterscheidung
3. Integrieren
4. Vereinswesen (sich vereinen, zusammentun, Anteil haben)


Jetziger Stand: wie kann TM sich erhalten und selber tragen?  Fazit: Es gibt keine Produktion, dadurch ist die finanzielle Basis nicht gesichert. Viele Bewohner sind weggegangen, nur noch wenige leben in Terra Mirim. Dadurch können viele Möglichkeiten in Terra Mirim nicht belebt werden.   Am 24./25.Januar wird an diesem Thema mit Unterstützung von außen intensiv weiter gearbeitet.

 Ich erlebe TM in einem positiven Prozess der Auseinandersetzung und Selbstreflexion, die wichtig ist, um weiterhin ein Ort der Kraft und Inspiration für uns alle zu sein! Licht und Segen für Terra Mirim!

Die ökologische Schule
Seit mehr als neun Jahren bestehen die Patenschaften für die ökologische Schule und an dieser Stelle möchte ich im Namen von Terra Mirim und dem Verein TMD allen Paten herzlich für Ihre/eure Unterstützung danken. Durch eure regelmäßige Unterstützung und zusätzliche Spendengelder, die über den Verein TMD für die Schule eingegangen sind, kann diese wundervolle und wichtige Arbeit  mit den Kindern und Jugendlichen gewährleistet werden.                                                              
 Das Erziehungsprojekt „Lernen mit der Natur“ ist 1994 entstanden und wurde 1998 eingeführt. Im Jahr 1999 begann Mynuska mit den ersten vier Kindern, die alle vier seit 2007 als Helferinnen an der Schule arbeiteten. Im Jahr 2001 waren es schon 60 Kinder und Jugendliche, die in der Schule betreut wurden und ihre Hoch-Zeit erlebte die Schule im Jahr 2005 mit 160 Kindern.
In einem Gespräch mit Maria Izabel  (Leiterin  der Stiftung TM) wurde ich über den aktuellen Stand der Ökologischen Schule informiert, da die Schule im Dezember geschlossen wurde. Grund dafür sind sowohl fehlende Finanzen sowie eine Veränderung des brasilianischen Schulsystems. Die Schule wurde vor vielen Jahren mit Geldern aus Italien gebaut. Gayatri aus Italien hatte damals Sponsoren aus Italien gefunden, die außerdem auch das Schulpersonal bezahlt haben. Die Kosten für den Transport der Kinder wurden von der Gemeinde Simoes Filho bezahlt sowie teilweise die Kosten für das Essen. Gegründet und aufgebaut wurde die Schule von Mynuska, sie begann vor ca. 16 Jahren mit vier Kindern und betreute lange Zeit bis zu 120 Kinder, zog sich aber immer mehr aus dieser Arbeit heraus, um auf anderer Ebene ihre pädagogische Arbeit weiter zu entwickeln.  Im Jahr 2012 übernahm Maria die Leitung der Schule. In dieser Zeit wurden sechs Personen bezahlt und  der Unterricht fand täglich vor- und nachmittags statt. Als Maria im Januar  2013 starb, stoppte das Geld für sie. Maria Izabel und Babucca übernahmen die Leitung der Schule, mussten aber aus finanziellen Gründen die Struktur der Schule verändern und begannen, Unterricht nur noch an drei Tagen nachmittags anzubieten und mit den Kindern in den staatlichen Schulen zu arbeiten, um das Konzept „ Lernen in und mit der Natur“  in die Schulen zu tragen.  Die staatlichen Schulen wurden, wie bei uns, zu Ganztagsschulen und fanden nicht mehr nur vor- oder nachmittags statt. So waren es auch weniger Kinder, die nach Terra Mirim kommen konnten.                                                  
 Die Schule muss monatlich Gebühren für Wasser, Strom und Bürokratie sowie Reparatur- und Instandhaltungskosten an die FTM zahlen.  Es gibt in Bahia ein italienisches Programm „Coneixao vida“, welche fünfzehn Organisationen in Bahia unterstützt, u.a. auch die Schule von Terra Mirim. Diese Organisation ist sehr daran interessiert, dass die Schule weiter besteht und unterstützt TM darin, Kontakte zu anderen sozialen Einrichtungen zu machen, um sich zu vernetzen und einen Austausch darüber zu haben, welche Möglichkeiten es gibt, an Gelder zu kommen. Es gibt auch in Brasilien Fördergelder für Projekte und immer mehr auch für ökologische Projekte, die in TM schon längst gemacht werden wie z.B. die Bienenhaltung oder der Anbau von Beeten – Terra Mirim muss sich deshalb noch bekannter machen mit dem, was es ist und schon lange macht! Terra Mirim hat viele Projekte ins Leben gerufen und dafür Gelder beantragt, die allerdings trotz Bewilligung und Durchführung nicht immer ausgezahlt wurden.                                                                                  
 An dieser Stelle möchte ich bemerken, dass die Korruption in Brasilien nach wie vor hoch ist und die Förderung von sozial benachteiligten Menschen nicht im Vordergrund steht. Auch wenn die Schulzeitbetreuung  verlängert wurde, hat sich qualitativ nicht viel verändert. Eine kreative Auseinandersetzung über ökologische und sozialpolitische Themen findet dort nicht statt.         
 
Wie geht es weiter mit der Schule?                                                                                                                               
Das Gebäude der Schule soll vermietet werden und es gibt schon einen Kontakt mit einem Technikerkurs für industrielle Projekte. So müssen die jungen Auszubildenden aus der Umgebung nicht nach Salvador fahren, sondern können in TM geschult werden. Von den Einnahmen können dann die Gebühren an die FTM bezahlt werden.   Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht weiter! 
Inhaltlich sind folgende Arbeiten vorgesehen: 
                                                                                                             
 a.) Zusammenarbeit mit Schulen
 TM möchte alle vierzehn Tage mit zwei Schulen zusammenarbeiten und ihr Konzept „Lernen in der Natur“ mit folgenden Inhalten anbieten: Kunst +Kultur, Musik, Tanz, Ernährung, Sensibilisierung für die Natur, etc.  Dazu braucht es einen Kunstlehrer, einen Pädagogen und jeweils eine Person für die Ernährung und die Bürokratie. Für dieses Personal braucht es Geld.
                                                                              
 b.) Arbeit mit 13 -16 Jährigen                                                                                                                                
 Diese Heranwachsenden brauchen viel Aufmerksamkeit und Unterstützung in ihrer persönlichen Entwicklung, fallen aber häufig in unserem System durch. Deshalb möchte TM mit ca. 30-35 jungen Menschen dreimal wöchentlich arbeiten, um sie in ihrer Selbstentwicklung zu fördern und zu bestärken. Ein Schwerpunkt ist dabei die Musik sowie Kunst, Informatik und das soziale Miteinander und das Heranführen an eine kritische Auseinandersetzung mit sich und ihrer Umwelt. Dabei sollen die  vorhandenden Räumlichkeiten in TM genutzt werden wie z.B. das Haus der Künste. Das Haus der Künste wurde in diesem Jahr teilsaniert – es gab ein neues Dach und Wände und Boden wurden neu gestrichen. Was noch fehlt sind Farbe und Anstrich von außen  sowie das Verlegen der Elektronik.  Die Arbeit mit den Jugendlichen sowie die Zusammenarbeit mit den Schulen beginnt nach Karneval. Terra Mirim ist sehr daran gelegen, die Arbeit in und mit der Natur für Kinder und junge Menschen weiterzuführen. Deshalb bittet Terra Mirim um weitere Unterstützung durch unsere Patenschaften, um insbesondere das Personal (Lehrer, Pädagoge, Köchin) für die Kinder und Jugendlichen bezahlen zu können. 

 
Haus der Sonne     
 Ein jeder, der schon mal in Terra Mirim gewesen ist, wird sich an das Haus der Sonne erinnern, das in mitten der Gärten und Elemente-Tempel von Terra Mirim steht. In diesem schönen runden Haus kommen Menschen zusammen, um zu feiern, sich zu begegnen, Rituale zu zelebrieren, zu meditieren, tanzen, Yoga zu machen und vieles mehr. Hier finden Schulungen und Seminare für die Menschen aus der nahen Bevölkerung statt und seit mehreren Jahren wird das Haus der Sonne auch an Seminargruppen vermietet und bietet damit eine zusätzliche Einnahmequelle für Terra Mirim.                
Das Haus der Sonne muss von Grund auf neu saniert werden, da durch die länger andauernde Regenzeit das Dach und auch der Boden stark gelitten haben und eine Teilsanierung nicht ausreichend ist. Ein Architekt aus Deutschland und guter Freund von Terra Mirim ist dabei, eine neue Konstruktion zu entwickeln, die wetterbeständiger ist, aber dementsprechend auch mehr Geld kostet. Insgesamt werden sich die Kosten auf 18.000-20.000€ belaufen. Um weiterhin das Haus der Sonne nutzen zu können, braucht Terra Mirim finanzielle Unterstützung, um die ich im Namen von Terra Mirim und unserem Verein TMD bitten möchte.
 An dieser Stelle möchte sich der Verein Terra Mirm Deutschland aus ganzem Herzen bei allen bedanken, die über so viele Jahre an die Stiftung Terra Mirim spenden und dies auch immer wieder neu nach einem  Spendenaufruf tun, damit Terra Mirim als Lichtzentrum pulsieren kann!


Mögen wir Teil dieses Netzes sein und uns gegenseitig bestärke