Liebe Freunde,
nun bin ich wieder im schönen Terra
Mirim und werde euch regelmäßig über die Aktivitäten in Terra
Mirim berichten.
Am 19. Oktober fand in Terra Mirim die
traditionelle EcoArte statt. In diesem Jahr gab es eine
Diskussionsrunde mit der Schamanin Alba Maria über die solidarische
Ökonomie.
Solidarische Ökonomie ist eine
alternative Form des wirtschaften. Es handelt sich hierbei nicht um
einen wissenschaftlichen Fachbegriff, sondern um ein politisches
Konzept. Es orientiert sich an bedürfnisorientierten, sozialen,
demokratischen und ökologischen Ansätzen. Solidarökonomische
Projekte sollen grundsätzlich im Dienste des Menschen stehen.
Darüber hinaus basiert sie auf der Idee, dass jeder Mensch ein Teil
der Gesellschaft und seine Arbeit damit ein entscheidender
Bestandteil für den Fortschritt der Menschheit sei.
Es waren Gäste aus den benachbarten
Gemeinden, aus Salvador und eine junge Frau aus Frankreich, die durch
Südamerika reist und ihr Projekt „Solidarische Ökonomie“ aus
ihrer Stadt in Frankreich vorstellt. Es war eine spannende Diskussion
und die Schamanin weiß zu provozieren
mit ihren tiefsinnigen Fragen.
Nach der Diskussion gab es Musik mit
Babuca und Bel, die dann eine dynamische Musikimprovisation mit den
Gästen machten. Es wurde getrommelt und die Mantras der Elemente
gesungen. Anschließend teilten wir uns in Gruppen auf und gingen mit
den Gästen zu Plätzen in Terra Mirim, um uns mit Mutter Natur zu
verbinden. Danach gab es Kokosmilch von eigenen Kokosbäumen. Eine
Nachbarin verkaufte ihre selbst angebauten Produkte, andere ihr
Kunsthandwerk, unsere Bäckerei ihren Kuchen und Gemüsetorte....
Es
war ein schöner lebendiger Tag in Terra Mirim!
Am 20. und 21.Oktober sind wir aus
Terra Mirim nach Salvador gefahren. Dort gab es ein großes Event:„Brecho solidario“(solidarische Ökologie). Terra Mirim war mit
ihren Produkten vertreten. Alba Maria war Mitglied der
internationalen Diskussionsrunde. Wir hatten auf der Bühne jeden
Tag einen Auftritt mit Trommeln und den Mantras von Terra Mirim.
Der Brecho läuft folgendermaßen ab:
Die Menschen nehmen ihre Kleidung, Schuhe, Bücher etc. die noch in
einem guten Zustand sind mit und tauschen es für Körner
(solidarische Währung). Für jedes Teil erhält man ein Korn
(symbolisch), mit dem Korn können dann wiederum Sachen auf dem
Brecho gekauft werden. Es waren viele Menschen dort, die
Tauschschlange war sehr groß, alle wollten etwas tauschen.
Es war für mich eine schöne Erfahrung
zu erleben, durch Tausch etwas zu erwerben und dabei mit Körnern zu
zahlen. Das ist ein anderes Gefühl als mit Geld zu zahlen. Es waren
zwei schöne, aber auch anstrengende Tage.